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Kriege und Umweltkatastrophen: 114 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht

Kriege und Umweltkatastrophen 114 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht

Palästinenser in einem UN-Flüchtlingslager in Khan Yunis im Gazastreifen.

Palästinenser in einem UN-Flüchtlingslager in Khan Yunis im Gazastreifen.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Aktuell fliehen im Gazastreifen rund 1,4 Millionen Menschen vor Zerstörung und Leid. Weltweit werden einem UN-Bericht zufolge mehr als 80 Mal so viele aus ihrer Heimat vertrieben. Nur in ganz wenigen Fällen kehren sie später wieder zurück.

Die Zahl der Flüchtlinge weltweit hat nach UN-Angaben mit rund 114 Millionen Menschen einen neuen Höchststand erreicht. "Derzeit schaut die Welt zu Recht auf die humanitäre Katastrophe in Gaza. Aber weltweit breiten sich zu viele Konflikte aus oder eskalieren", sagte der Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Filippo Grandi in Genf. Zwischen Januar und Juni haben auf der ganzen Welt insgesamt 1,6 Millionen Menschen um Asyl angesucht - laut UNHCR der bislang höchste Halbjahreswert.

"Aber weltweit wuchern und eskalieren viel zu viele Konflikte, die unschuldige Leben zerstören und Menschen entwurzeln", betonte er. Das UNHCR wies darauf hin, dass drei Viertel aller Flüchtlinge von Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen beherbergt werden.

In der ersten Hälfte des Jahres hätten vor allem die Kriege und Konflikte in der Ukraine, im Sudan, in Myanmar und der Demokratischen Republik Kongo Menschen dazu getrieben, ihre Heimat zu verlassen. Auch die humanitäre Krise in Afghanistan und die von Dürre, Überschwemmungen und Unsicherheit geprägte Lage in Somalia hätten viele Menschen zur Flucht bewogen. Nach Angaben des OECD-Berichts für das Jahr 2022 waren allein 4,7 Millionen Ukrainer auf der Flucht.

Ein Drittel aller Flüchtlinge kommt aus drei Ländern

Seit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und den anschließenden israelischen Luftangriffen ist die Zahl der Binnenflüchtlinge im Gazastreifen nach UN-Angaben auf 1,4 Millionen Menschen - bei rund 2,3 Millionen Einwohnern - angestiegen.

Mehr als die Hälfte der Menschen, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, überqueren nie eine Landesgrenze, erklärte das UNHCR mit. Diese gelten dann als Binnenflüchtlinge. Etwa ein Drittel aller Flüchtlinge stamme derzeit aus nur drei Ländern: aus Afghanistan, Syrien und der Ukraine. In der ersten Jahreshälfte kehrten laut UNHCR etwa 404.000 Flüchtlinge in ihre Heimat zurück. Fast 2,7 Millionen Binnenvertriebene konnten ebenfalls wieder heimkehren.