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Israel: Benjamin Netanjahu bekräftigt Pläne für eine Bodenoffensive

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in einer Ansprache angekündigt, dass die geplante Bodenoffensive im Gazastreifen bevorstehe. Das Land sei "auf dem Höhepunkt eines Kampfes" um seine Existenz, sagte er. Die Ziele einer Bodenoffensive bestünden darin, die islamistische Terrororganisation Hamas zu zerstören und die Geiseln zu befreien. Alle Hamas-Mitglieder seien "wandelnde tote Männer".

Netanjahu rief erneut dazu auf, den Norden des Gazastreifens zu verlassen und in den Süden zu fliehen. Außerdem forderte er Israelis dazu auf, Waffen bei sich zu tragen. 

Der Regierungschef machte keine Angaben zu Einzelheiten, wie und wann die israelische Armee in den Gazastreifen einmarschieren könnte. Auch zum Ausmaß der Offensive äußerte er sich nicht. "Das ist der Weg, mit dem wir das Leben unserer Soldaten schützen", sagt er.

Militärsprecher Daniel Hagari sagte, die israelische Luftwaffe greife weiter Ziele im Gazastreifen an, um die Bodenoffensive vorzubereiten. Demnach hat das israelische Militär an diesem Mittwoch in Gaza-Stadt die Terrorinfrastruktur in Gebäuden und im Untergrund getroffen. "Jeder Schlag verbessert unsere Situation für die nächsten Phasen", sagte Hagari mit Blick auf die Bodenoffensive.

US-Präsident Joe Biden hat Israel eigenen Worten zufolge nicht "aufgefordert", die angekündigte Bodenoffensive zu verschieben. Er habe Netanjahu zu verstehen gegeben, dass – wenn möglich – die Geiseln sicher befreit werden sollten, sagte Biden bei einer Pressekonferenz in Washington. "Es ist ihre Entscheidung. Aber ich habe es nicht gefordert", sagte er. Zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, Israel habe in Absprache mit den USA den Beginn der Offensive verschoben, bis die USA ausreichend Luftabwehr zum Schutz der US-Streitkräfte im Nahen Osten platziert hätten.

Netanjahu will Vorfälle am 7. Oktober untersuchen

 Netanjahu kündigte an, dass er untersuchen wolle, warum der Terrorangriff der Hamas nicht verhindert werden konnte. "Dieses Versagen wird umfassend untersucht werden, alle werden Antworten geben müssen – auch ich selbst", sagte er. Nach dem Ende des Krieges werde eine Untersuchung der Vorfälle beginnen. Gegenwärtig sei es seine Aufgabe, "Israel zu einem entscheidenden Sieg zu führen", sagte Netanjahu. Anders als etwa Verteidigungsminister Joaw Galant übernahm der Ministerpräsident zunächst keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober. 

Das israelische Militär bereitet bereits seit Tagen eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor. Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas in Israel ein Massaker an Zivilisten angerichtet. Mehr als 1.400 Menschen in Israel wurden dabei und in den folgenden Tagen getötet. Über 200 Menschen, darunter israelische und ausländische Staatsbürger, wurden als Geiseln gefangenen genommen und verschleppt. Seither greift Israels Militär Ziele im Gazastreifen an.