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Zwölftes Sanktionspaket geplant: EU will Russland nächstes Milliarden-Geschäft streichen

Zwölftes Sanktionspaket geplant EU will Russland nächstes Milliarden-Geschäft streichen

Antwerpen ist die Diamanten-Metropole in Europa. Aus diesem Grund hat sich Belgien lange dagegen gewehrt, ein Importverbot der funkelnden Steine aus Russland mitzutragen.

Antwerpen ist die Diamanten-Metropole in Europa. Aus diesem Grund hat sich Belgien lange dagegen gewehrt, ein Importverbot der funkelnden Steine aus Russland mitzutragen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach zähem Ringen gibt Belgien offenbar seine Blockade-Haltung beim Importverbot russischer Diamanten auf. Somit ist in der EU der Weg frei für ein zwölftes Sanktionspaket gegen Russland. Ein weiterer Rohstoff könnte davon ebenfalls betroffen sein.

In der EU wird an einem zwölften Paket mit Sanktionen gegen Russland gearbeitet. Wie mehrere ranghohe EU-Beamte in Brüssel sagten, gibt es Pläne für die Beschränkung des Handels mit Diamanten aus Russland. Zudem könnte es unter anderem ein Importverbot für Aluminium sowie Exportbeschränkungen für weitere Güter geben, die sich nicht nur zivil, sondern auch militärisch nutzen lassen.

Es sei unglaublich, was für Bauteile von den Ukrainern in russischen Raketen gefunden würden, sagte ein Beamter zu den sogenannten Gütern mit doppeltem Verwendungszweck. Manchmal würden sogar Mikrochips entdeckt, die normalerweise in Kühlschränken verbaut seien. Im Gegensatz zu Großbritannien hat die EU bislang kein Importverbot für Diamanten und Aluminium aus Russland angekündigt.

Russland macht Milliarden mit Diamanten

Grund war bis dato vor allem der Widerstand Belgiens, wo die flämische Hafenstadt Antwerpen seit dem 16. Jahrhundert eines der bedeutendsten Diamanten-Zentren der Welt ist. Russland gilt wiederum als weltweit größter Produzent von Rohdiamanten. 2021 hatte der staatliche Diamantenförderer Alrosa 332 Milliarden Rubel (rund 3,23 Milliarden Euro) Einnahmen.

Konkrete Vorschläge für das Sanktionspaket wurden nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bereits am Wochenende von der EU-Kommission Vertretern der Mitgliedstaaten präsentiert. Im Idealfall soll es noch in diesem Jahr beschlossen werden.

Das bislang letzte Paket war im Juni in Kraft getreten. Es umfasste Strafmaßnahmen gegen weitere Personen und Organisationen, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen, aber auch ein Instrument gegen die Umgehung von bereits erlassenen Sanktionen. Schon länger gibt es unter anderem ein weitreichendes Einfuhrverbot für Rohöl, Kohle, Stahl, Gold und Luxusgüter sowie Strafmaßnahmen gegen Banken und Finanzinstitute. Die Liste der wegen des Ukraine-Konflikts sanktionierten Personen und Personen umfasst mittlerweile rund 1800 Einträge.