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Ukraine-Krieg | Russland: Haben ATACMS-Raketen abgefangen

Tag 610: Selenskyj fordert mehr Militärhilfe zur Flugabwehr. Russland will an Ukraine übergebene US-Raketen abgefangen haben. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick

Putin dankt Kirchenführern für Beitrag zur Einheit Russlands

0.01 Uhr: Vor dem Hintergrund der Gewalt im Nahen Osten hat sich der russische Präsident Wladimir Putin in Moskau mit den Führern der Religionsgemeinschaften seines Landes getroffen. Dabei dankte er den Vertretern von Orthodoxie, Islam, Buddhismus und Judentum für ihre Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine - in der "militärischen Spezialoperation", wie er nach seiner Sprachregelung sagte.

Die Religionen leisteten einen großen Beitrag zur Stärkung von Familienwerten, zur patriotischen Erziehung der Jugend und für ein friedliches Zusammenleben aller Ethnien in Russland. "Wir sind ein Volk, wir haben eine Heimat", sagte der Kremlchef am Mittwoch.

Das Blutvergießen in Israel und im Gaza-Streifen müsse gestoppt werden, sagte Putin. Wie bei allen seinen Auftritten sah er die Schuld beim Westen: Dieser verbreite Islamophobie, Antisemitismus und Russophobie und versuche, auch diesen Konflikt gegen Russland auszunutzen. "Sie wollen, dass der Nahostkonflikt und jeder andere religiöse oder nationale Konflikt in der Welt direkt oder indirekt auch mit Russland verbunden ist oder, genauer, Russland und unserer Gesellschaft schadet", sagte Putin.

An dem Treffen nahm auch Kirill, der Patriarch der orthodoxen Kirche Russlands, teil. Er steht klar hinter dem von Putin befohlenen Angriffskrieg auf die Ukraine und hat ihn theologisch gerechtfertigt.

Russland: Haben an Ukraine übergebene US-Raketen abgefangen

21.55 Uhr: Die russische Luftabwehr hat nach Angaben aus Moskau zwei von der Ukraine auf russische Ziele abgefeuerte ATACM-Raketen mit längerer Reichweite abgeschossen. Das russische Verteidigungsministerium meldet den Abschuss in einem seiner regelmäßigen Berichte über den Krieg in der Ukraine, den Moskau als "besondere militärische Operation" bezeichnet. Weitere Einzelheiten werden nicht genannt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Laut staatlichen Medien war es der erste Abschuss dieser Art. Die Ukraine hatte die Raketen von den USA wegen der längeren Reichweite angefordert.

Selenskyj fordert mehr Militärhilfe zur Flugabwehr

21.24 Uhr: Nach Schäden an Gebäuden des ukrainischen AKW Chmelnyzkyj hat Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Waffenhilfe zur Abwehr russischer Luftangriffe gefordert. "Dieser Angriff auf das Kernkraftwerk ist eine weitere Erinnerung an alle unsere Partner, wie wichtig es ist, die Luftverteidigung der Ukraine zu stärken", sagte Selenskyj am Mittwochabend in seiner Videoansprache. Der Angriff zeige auch, wie leicht Russland immer noch Sanktionen umgehen und westliche Teile in seine Drohnen und Raketen einbauen könne.

Bei einem russischen Drohnenangriff in der Nacht zu Mittwoch waren im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj 16 Menschen verletzt worden. Durch die Druckwelle von Explosionen in der Nähe des AKW barsten nach Angaben des ukrainischen Energieministeriums an mehreren Verwaltungsgebäuden die Fenster.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) bestätigte die Schäden. "Dieser Zwischenfall unterstreicht erneut die sehr prekäre Lage der nuklearen Sicherheit in der Ukraine, solange dieser tragische Krieg andauert", sagte IAEA-Direktor Rafael Grossi in Wien. Nicht nur Fenster und Gebäude seien beschädigt worden. Durch Stromausfälle in der Umgebung hätten Strahlenmessstationen rund um das Kernkraftwerk zeitweise mit Notstrom arbeiten müssen.

18.45 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben im laufenden Jahr inmitten des Angriffskrieges auf die Ukraine offiziellen Angaben zufolge 385.000 neue Soldaten rekrutiert. Davon hätten 305.000 Soldaten direkt einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium unterzeichnet, sagte der frühere Präsident Dmitri Medwedew in einem am Mittwoch im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video.

Bei den anderen 80.000 handele es sich um "Freiwillige". Dieser Begriff wird in Russland in der Regel für Kämpfer paramilitärischer Gruppen verwendet. Auch im kommenden Jahr solle die Rekrutierung neuer Soldaten fortgesetzt werden, sagte Medwedew, derzeit die Nummer zwei des russischen Sicherheitsrats. Demnach sollen ein neues Armeekorps, sieben Divisionen, 19 Brigaden, 49 Regimenter und eine Flottille gebildet werden. Mehr dazu lesen Sie hier.