Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Das vergessene Autohaus - Diese Neuwagen sind längst Oltimer

Ingolstadt – In diesem Autohaus ist die Zeit einfach stehen geblieben.

Die sechs Ford im Schauraum stammen aus einem Baujahr, als Autos noch Farben hatten, nicht nur schwarz weiß, sondern grün oder rot!

Der champagnerfarbene Ford Escort etwa stammt aus den späten 80er Jahren.

Die Autositze sind noch in Folie verpackt, auf der Seite preist ihn ein Verkaufsaufkleber als Neuwagen an. Tachostand: 4 Kilometer!

Staub auf dem Lenkrad dieses Orion 1,6 D, aber Tachostand fast bei Null: 00004 Kilometer!

Staub auf dem Lenkrad dieses Orion 1,6 D, aber Tachostand fast bei Null: 00004 Kilometer!

Foto: Hannes Kohlmaier

Fast gespenstisch wirkt der ehemalige Ford-Händler in dem Industriegebiet in Ingolstadt (Bayern). Seit dem Tod des Inhabers Josef Stock 1994 werden hier keine Neuwagen mehr verkauft.

Bis vor einigen Jahren lebte seine Witwe, die verkaufte den Autobestand von ca. 300 Wagen – als Oldtimer an Liebhaber.

Ein altes „Preis-Hit“-Schild aus den 80ern lehnt noch an der Wand des Schauraums

Ein altes „Preis-Hit“-Schild aus den 80ern lehnt noch an der Wand des Schauraums

Foto: Hannes Kohlmaier

Nur die sechs Uralt-Neu-Fords aus dem Schaufenster blieben übrig. Sie waren für die Kinder und Enkel gedacht, sind heute noch durch die Glasscheiben von außen zu sehen.

„Der TÜV ist seit Jahrzehnten abgelaufen, wer weiß, ob die Autos noch laufen“, sagt ein Autoexperte. „Man müsste die aufwendig mit einem Autoanhänger zu einer neuen Hauptuntersuchung bringen.“

Die Sitze des über 30 Jahre alten Ford sind noch in Folie verpackt

Die Sitze des über 30 Jahre alten Ford sind noch in Folie verpackt

Foto: Hannes Kohlmaier

Im Auto-Schauraum etwas Staub, ein paar Spinnen haben an den immer noch intakten und luftgefüllten Reifen ihre Netze gebaut. An der Wand hängen Ford-Werbebilder aus den 70ern. Bis vor einigen Jahren soll noch regelmäßig eine Putzfrau zum Saubermachen aufgesperrt haben. Auf dem Boden unter einem der Autos hat sich mittlerweile ein Ölfleck gebildet.

Stefan Pielmeier (47) ist von Ford-Händler in einem anderen Viertel der Stadt. Pielmeier zu BILD: „Ich kenne das Haus seit Jahrzehnten nur so, eben im Dornröschenschlaf!“

Bisher konnten sich die neuen Besitzer des Autohauses, die Erbengemeinschaft, die beiden Kinder des toten Josef Stock, nicht dazu entschließen, das ehemalige Familienunternehmen zu verkaufen.

Zumindest ist in die riesigen Anbauten des alten Ford-Händlers wieder bisschen Leben eingekehrt. Das Stadtmuseum Ingolstadt hat die Räume als Requisiten-Lager angemietet.

Passt! Jetzt ist das gesamte Anwesen irgendwie ein einziges Museum.